Seilbahnen
Konzeptstudie
Neue Horizonte im urbanen Verkehr
Auf der Suche nach neuen und nachhaltigen Mobilitätslösungen stellen Seilbahnen eine spannende Alternative dar. Sie könnten vor allem dort zum Einsatz kommen, wo herkömmliche Verkehrsmittel an ihre Grenzen stoßen. Seilbahnen haben den Vorteil, dass sie unabhängig von vorhandenen Straßen oder Schienen gebaut werden und dabei auch problemlos natürliche Hindernisse wie Hügel oder Flüsse überwinden können.
Die Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH hat dieses Potenzial erkannt und in den Jahren 2022/2023 eine umfassende Konzeptstudie zu Seilbahnsystemen durchgeführt. Sie zeigt anhand von vier konkreten Projekten in der Metropolregion Rhein-Neckar auf, wie vielversprechend Seilbahnsysteme für die Stadtentwicklung sein können.
Weitere Informationen zu den Inhalten und Ergebnissen der Konzeptstudie sind unter folgendem Link abrufbar:
VRN-Seilbahntag, 15. Juni 2023
Experten beraten über die Zukunft der Mobilität beim VRN-Seilbahntag auf der BUGA in Mannheim.
Können Seilbahnen im Zusammenhang mit urbaner Mobilität Hindernisse überwinden und eine sinnvolle Ergänzung des ÖPNV sein?
Mobilität liegt in der Luft - Wie können Städte, Gemeinden und Landkreise die notwendige Mobilitätswende z.B. mit Seilbahnen zeitnah erfolgreich planen und gestalten?
Um diese und mehr Fragen ging es beim VRN-Seilbahntag am 15. Juni 2023 auf dem Gelände der Bundesgartenschau in Mannheim nach Einladung des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) zusammen mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg, dem Netzwerker zum Thema Seilbahnen der Cable Car World GmbH, dem Seilbahnhersteller Doppelmayr und der Bundesgartenschau Mannheim 2023 gGmbH.
Rund 170 Teilnehmende aus Unternehmen, Verwaltung, Wirtschaft, Politik, Verbänden und Verbünden waren der gemeinsamen Einladung gefolgt und konnten an verschiedenen Vorträgen, Workshops und Foren teilnehmen sowie die Seilbahn auf der BUGA 23 hautnah erfahren.
Beim VRN-Seilbahntag ging es u.a. um die Betrachtung des kürzlich veröffentlichten Leitfadens „Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr“ aus Sicht des Bundes, aber auch ergänzt um die Sichtweise der Länder, der Region bzw. von Kommunen sowie der Wissenschaft zur Umsetzung solcher klimafreundlichen Projekte. Dabei standen Fragen im Raum, ob Seilbahnen in der Stadt Sinn machen oder welche Chancen und Grenzen solche Seilbahnsysteme haben.
Neben Impulsvorträgen (Präsentationen zum Download siehe unten) zu Möglichkeiten für Seilbahnen im VRN, Gegenüberstellungen von Seilbahnen und traditionellem ÖPNV bis hin zu neuen Perspektiven für die Erschließung und Entwicklung von Städten und deren Wohngebiete wurden in verschiedenen Workshops und Foren konkrete Szenarien besprochen und durchgespielt. In einer Podiumsdiskussion betrachtete man Seil-bahnen als neues Werkzeug im ÖPNV-Werkzeugkasten und diskutierte über Voraussetzungen, Zuständigkeiten, Planungsvereinfachungen und denkbare Anwendungsfälle für einen schnelleren und erfolgreichen Einsatz von Seilbahnen als sinnvolle Ergänzung bzw. Erweiterung des bestehenden ÖPNV-Angebotes oder Erschließung neuer Gebiete.
Vorträge
Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr – aus der Perspektive des Bundesverkehrsministeriums
Vortrag von Ingo Strater (Referatsleiter Bundesministerium für Digitales und Verkehr)
Kernaussage des Vortrages:
• Seilbahnen sind ein zuverlässiges, bewährtes und nachhaltiges Verkehrsmittel. Sie sind klimafreundlich und platzsparend, können Hindernisse überwinden, neue Wohn- oder Gewerbegebiete anbinden.
• Mit dem Leitfaden des BMDV „Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr“ geben wir praktische Hinweise für die Realisierung - von der Projektidee über die Planung und den Bau bis zum Betrieb.
• Wir möchten Kommunen, Verkehrsunternehmen oder Verbünde ermuntern: Nutzen Sie das Potenzial dieses Verkehrsmittels – als Teil des ÖPNV-Angebotes.
Möglichkeiten für Seilbahnen im VRN
Vortrag von Christian Wühl (Abteilungsleiter Planung im VRN)
Kernaussage des Vortrags:
Im VRN-Verbundgebiet wurden im Rahmen einer Potenzial- und Machbarkeitsstudie für Seilbahnsysteme in einem ersten Schritt rund 20 Relationen ermittelt, bei denen ein Seilbahnangebot grundsätzlich vorstellbar wäre. In Betracht kommen in erster Linie vier Projekte im Kern der Metropolregion:
• Eine Seilbahnverbindung im Stadtgebiet Heidelberg zur Anbindung des Neuenheimer Feldes an einen multimodalen Knoten am Bahnhof in Pfaffengrund-Wieblingen mit Verknüpfung zum SPNV, ÖPNV, P&R und B&R als sinnvolle Ergänzung des bestehenden ÖPNV-Systems.
• Eine Kleinkabinenpendelbahn zwischen der Gemeinde Altrip und Mannheim-Neckarau als attraktiver ÖPNV-Lückenschluss.
• Eine Einseilumlaufbahn zur Erschließung des Gewerbegebietes Wiesloch-Walldorf als leistungsfähige Alternative zum bestehenden Busverkehr.
• Eine Seilbahnverbindung zwischen Mannheim und Ludwigshafen als temporäre Zwischenlösung zur Rheinquerung im Zusammenhang mit den zukünftig zu erwartenden Brückensanierungen.
Neue Perspektiven für die Stadtentwicklung durch Erschließung von neuen Wohngebieten mit urbanen Seilbahnen
Vortrag von Han Joosten (BPD Immobilienentwicklung)
Kernaussage des Vortrags:
- Seilbahnstation können in einer Quartiersmitte als wichtiger identitätsstiftende Bezugspunkt wirken und neben der Verkehrsfunktion mit Geschäften, Gastronomie und soziale Nutzungen integriert sein
- Urbane Seilbahnen verursachen kaum Bodenversiegelung und keine geographische Trennung zwischen Stadtarealen, Seilbahnen können Hindernisse wie topographische Höhenunterschiede, Gewässer, Straßen, Gleisfelder oder Industrieareale problemlos überwinden
- Bei der Entwicklung neuer Wohnquartiere muss die Urbane Seilbahn als einer der Mobilitätssystemen mitüberlegt werden, weil sie nachhaltig und relativ schnell zu bauen ist, damit die ersten Einwohner schon auf Autos verzichten können.
Keine (Seilbahn)Planung über die Köpfe der Menschen hinweg! – Was kann Beteiligung ausrichten?
Vortrag von Dr. André Schaffrin (ifok)
Kernaussage des Vortrags:
• Seilbahnen sind in der öffentlichen Wahrnehmung sehr positiv besetzt und haben großes Potenzial sich hin zu einer Erfolgsgeschichte der Mobilitätswende in Deutschland zu entwickeln.
• Urbane Seilbahnen, die gut in ÖPNV-Netze integriert sind, rücken näher an die Menschen heran und können deshalb konfliktträchtig sein; wir erwarten eine Welle des Widerstands für Seilbahnprojekte deutschlandweit.
• Mithilfe von durchdachter, ehrlicher Kommunikation und Beteiligung sehen wir gute Chancen, Betroffene von Seilbahnprojekten mitzunehmen und die Öffentlichkeit über Vor- und Nachteile transparent aufzuklären.
Vom ersten Gedanken bis zum Fahren: Die Umsetzung der BUGA Seilbahn 2023
Vortrag von Chrakhan Ismail (BUGA 23) und Nadine Haas (Doppelmayr Seilbahnen)
Kernaussage des Vortrags:
• Es ist machbar eine Seilbahn in einer deutschen Stadt mit einem überschaubaren Kosten- und Zeitrahmen zu planen, zu genehmigen, umzusetzen und zu betreiben – schauen Sie sich die Seilbahn in Mannheim an!
• Die Seilbahn in Mannheim überfliegt diverse Hindernisse wie Zuglinien, Straßen, Flüsse, Kleingartenanlagen, Sportgelände und schafft damit eine umweltfreundliche, komfortable, sichere und leistungsstarke Verbindung zwischen den zwei BUGA-Geländen – die beste Verkehrslösung verglichen mit anderen Verkehrsmitteln.
• Die Seilbahn ist leise und emissionsfrei und hat einen kleinen Fußabdruck am Boden – dadurch sind die Beeinträchtigungen der Seilbahn auf die bestehende Infrastruktur sowohl während des Baus als auch während des Betriebs sehr gering.
Foren
Forum 1:
Konkrete Möglichkeiten für Seilbahnen im VRN
Vortrag von Anke Berndgen (Spiekermann Ingenieure)
In der Diskussion mit dem Publikum an den Stellwänden wurden folgende Aussagen getroffen:
Ecke A:
Seilbahnverbindung Neuenheimer Feld – S-Bahnhof Pfaffengrund / Wieblingen
• Durch die Entlastung des Nadelöhrs Ernst-Walz-Brücke wird eine Tangentialverbindung geschaffen. Damit hat diese Seilbahnverbindung ein hohes Potential. Sie kann auch für Radfahrer eine attraktive Alternative darstellen.
• Kritisch wurde die parallele Führung zwischen Straßenbahn und Seilbahn im Neuenheimer Feld gesehen.
• Solange kein Stützmast in den Bereich des Naturschutzgebiets zu bauen wäre, ist die Führung unkritisch, da Seilbahnen Naturschutzgebiete überfliegen dürfen.
• Eine Seilbahn könnte auch in Richtung Eppelheim und PHV sinnvoll verlängert werden. Jedoch sind Stationen der größte Kostenfaktor bei Seilbahnen.
Seilbahnverbindung S-Bahnhof Wiesloch/Walldorf – Gewerbegebiet
• Aufgrund des hohen Pendleraufkommens ist ein hohes Potential bei gleichzeitiger Entlastung der Straßen (MIV und ÖV) festzustellen.
• Dazu könnte der ÖV in den Stoßzeiten ersetzt oder zumindest entlastet werden.
Ecke B:
Seilbahnverbindung Mannheim-Neckarau - Altrip
• Die Einschätzung einer geringen Nachfrage wird geteilt. Als Einschätzung wird mitgeteilt, dass wohl nur aus Altrip die Seilbahn genutzt werden würde.
• Aufgrund der vorgeschlagenen Ausführung einer Kleinkabinenpendelbahn kann sich alles sehr schnell rechnen.
Seilbahnverbindungen Mannheim - Ludwigshafen
• Eine kontroverse Diskussion mit verschiedenen Aussagen
• Als temporär nutzbare Seilbahn könnte der Bau vor dem Hintergrund zukünftiger Brückensanierungen jedoch eine sinnvolle Ergänzung des ÖPNV-Angebotes darstellen.
Seilbahnen haben eine schnelle Bauzeit - Planfeststellungsdauer: etwa 1 Jahr - Aufbau: etwa 1 Jahr
• Generell zu beachten, dass es zur keiner generellen Kannibalisierung der S-/Straßenbahnen gibt, daher der Gedanke der Ergänzung. Dabei ist die Multimodalität zu integrieren.
Gegenüberstellung von Seilbahn und traditionellem ÖPNV, Chancen und Grenzen
Beitrag von Michèle Rämö und Thomas Marx und (Hochschule Darmstadt)
- Download Poster "Urbane Seilbahnen in Mannheim/Ludwigshafen?" (PDF)
- Download Poster "Urbane Seilbahnen - ein nachhaltiges Verkehrsmittel"(PDF)
- Download Poster "Wo fährst Du zukünftig Seilbahn"?
In der Diskussion mit dem Publikum an den Stellwänden wurden folgende Aussagen getroffen:
Ecke C:
• Workshop-Teilnehmende betonten, dass es wesentlich ist Belange von Menschen mit Handicap bei der Projektierung zu berücksichtigen; z.B. nicht nur durch die barrierefreie Anlage an sich, sondern auch bei den Verknüpfungswegen zwischen den Verkehrssystemen. Soll eine Anlage dezidiert Berufspendler in die Industrieanlagen der Metropolregionen befördern, ist es unausweichlich die bestehenden Schichtsysteme hinsichtlich der Bedienzeiten (bis nach Mitternacht) und Kapazitäten (Nachfragespitze zum Schichtwechsel) adäquat abzubilden.
• Insbesondere durch neue tangentiale Verbindungen (zusätzliche Querungsmöglichkeiten über den Rhein) können die Verkehrssysteme in den Zentren entlastet wer-den. Wesentliches Ziel sollte sein, wie urbane Seilbahnen das bestehende Verkehrswegenetz intelligent ergänzen und verbessern können. Parallelverkehr gilt es zu vermeiden. Nicht alles kann mit einer Seilbahn gelöst werden!
• Die Teilnehmenden diskutierten weitere potenzielle Korridore in der Region Rhein-Neckar, wie LU Hbf – Hochschule LU, Altrip – Bf MA-Neckarau. Diese und weitere Ergänzungen werden in den beiden Postern „Wo fährst du zukünftig Seilbahn?“ dargestellt (siehe Mitmach-Poster).
Ecke D:
Poster zu Ökologie - Kernaussage zu Versiegelung und Mikroklima:
• Besucher fragten nach den Möglichkeiten, die Flächen unter Seilbahnen zu nutzen. Gespräche wurden geführt, über Entsiegelung von Flächen und „grüne“ Nutzung von Flächen unterhalb von Seilbahnen. So könne ja, die in Zukunft noch heftigeren und öfters vorkommenden Hitzeperioden in der Stadt entschärft werden. Sogenannten „Hitzeinseln“, verursacht durch dichte Bebauung, Verkehrsflächen aus Beton- und Asphalt könnten somit entgegengewirkt werden.
Poster zu Soziales - Kernaussage zu Verkehrs- Betriebssicherheit:
• Die bisherigen (wenigen) Ausfälle der BUGA-Seilbahn aufgrund von Gewitter wurden thematisiert. Hierbei wurde darauf verwiesen, dass auf innovative neue Projekte immer sehr kritisch geschaut wird. Bei bestehender Infrastruktur (Straßenbahn, Regionalbahn etc.) werden dahingehend Verspätungen oder Ausfälle bereits geduldet. Hier sollte je-doch fair verglichen werden. Grundsätzlich ist die Seilbahn ein sehr erprobtes Verkehrsmittel. Es hält widrigste Bedingungen in schroffem alpinen Gelände stand.
Poster zu Ökonomie - Kernaussage zu Flächenbedarf:
• Von Besuchern wurde eingeworfen, dass Seilbahnen auch kostengünstiger als konventionelle Ö-Verkehrsmittel sind, wenn sich der geringere Erwerb von Flächen angeschaut wird. Über die geringere Flächeninanspruchnahme bei Stationen und Stützen wurde sich ausgetauscht.
Forum 2:
Ausarbeitung der Rahmenplanung zur BUGA Seilbahn
Vortrag von Florian Schweiger (Ingenieurbüro Schweiger)
Kernaussage des Vortrags:
• Die Rahmenplanung bildet die Grundlage der funktionalen Ausschreibung und definiert das Ergebnis der zu erbringenden Leistung. Damit regelt sie nicht nur die technische, sondern auch die organisatorische und rechtlichen Ausführung.
• ein paar Stichworte aus dem Austausch:
- Bei einer permanenten Seilbahn ist die Umweltverträglichkeitsprüfung vollumfänglich.
Es gab in MA 7 Varianten für Stützen.
• Es gibt keine standardisierte Verfahren
BUGA Ausschreibung – funktionale Ausschreibung
Vortrag von Daniel Junk (LUTZ | ABEL Rechtsanwalts PartG mbB)
Kernaussage des Vortrags:
• ein paar Stichworte aus dem Austausch:
- Doppelmayr hatte Subunternehmer, z.B. für Stahlbau
- Vertrag mit Doppelmayr ist noch nicht abgerechnet, da auch Marketing mitberücksichtigt wurde: Mehr Besucher = Mehr Vergütung
Die Seilbahn in der Metropolregion aus Sicht eines Verkehrsunternehmens – Einbindung ins Gesamtsystem ÖPNV
Vortrag von Frank Dommasch und Julian Schrögel (rnv)
Kernaussage des Vortrags:
• ein paar Stichworte aus dem Austausch:
- Service an Station als Mobilstation ausbauen
- Thema Anschlusssicherheit bedeutend: bleibt bei anderen Verkehrsmitteln der Takt niedrig, nützt das schnelle System der Seilbahn wenig, da es zu langen Wartezeiten kommt: Taktung erhöhen/anpassen
- Entspr. geschultes Personal benötigt, ähnlich wie bei Anpassung an E-Mobilität etc.
- Seilbahn als ÖPNV - Seilbahn als Start-/Umstiegs-/Zielpunkt
- Barrierefrei
- Simpel durch einfache Orientierung; einfacher als beim Bus
- Umstieg/Anschluss gesichert, da kein komplizierter Takt
- Berechenbarer als Busverbindungen
- Langsame Geschwindigkeit für lange Strecke - aber kein Stau
Podiumsdiskussion
Hängt die ÖV-Zukunft in der Region am Seil?
Frau Elke Zimmer, Staatssekretärin
• Die Landesregierung von Baden-Württemberg steht innovativen ÖPNV-Lösungen sehr offen gegenüber. Wir begrüßen Initiativen für urbane Seilbahnen in Stuttgart, in der Region Rhein-Neckar und anderen Kommunen im Land. Die bestehenden Förderungen durch Bund und Land schaffen dabei attraktive Möglichkeiten zur Finanzierung. Ich würde mich sehr freuen, wenn Seilbahnen ihre Vorteile zukünftig auch in Baden-Württemberg ausspielen und damit ihren Beitrag zum Klimaschutz als umweltfreundliche Alternative leisten.
• Das Ministerium für Verkehr und das Regierungspräsidium Freiburg stehen dabei als kompetente Partner für alle Interessenten bereit.
Frau Elke Zimmer, Staatssekretärin im Verkehrsministerium Baden-Württemberg
Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim und Verbandsvorsitzender des ZRN
• Unser Ziel ist es, die Luft- und Lebensqualität in den Städten der Metropolregion Rhein-Neckar dauerhaft zu verbessern und eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität für die Zukunft zu sichern.
• Dazu kann auch die Ergänzung des ÖPNV durch eine elektrische Seilbahn gehören. Der VRN beschäftigt sich deshalb seit Jahren intensiv mit der Thematik. Die Seilbahn auf der BUGA 23 in Mannheim zeigt, dass sich ein solches Vorhaben schnell umsetzen lässt, allerdings auch besondere Voraussetzungen hierfür gegeben sein müssen.
• Hierbei geht es insbesondere auch um Aspekte wie Verbindungs- und Umsteigemöglichkeiten, Städtebau und Barrierefreiheit. Wir werden das VRN-Gebiet künftig weiter intensiv untersuchen und dabei auch diesen Baustein attraktiver, nachhaltiger Mobilität für die Verkehrswende mitdenken.
Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar
Das Fundament steht – packen wir die Umsetzung?
• „Urbane Seilbahnen können Hindernisse wie Flüsse oder Verkehrstrassen überwinden oder Lücken im ÖPNV-Netz schließen. Sie sind ein zuverlässiges und bewährtes Verkehrsmittel und dabei klimafreundlich und platzsparend.
• Für die Region Rhein-Neckar sind sie unbedingt in der Erschließung von Siedlungsflächen mitzudenken. Bei umfassenden langjährigen Baumaßnahmen, wie an den geplanten Brücken zwischen Mannheim und Ludwigshafen, wären sie eine ideale Zwischenlösung, um die Verbindung für die Bauzeit zu sichern.
• In jedem Fall setzen sie ein deutliches Ausrufezeichen für eine zukunftsorientierte Quartiersentwicklung und versprühen Dynamik und Esprit. Fördermittel stehen bereit.“
Prof. Dr. Jürgen Follmann (Hochschule Darmstadt)
Fazit
Was kann kommen, was ist zu tun?
Dr. Michael Winnes, Geschäftsführer der VRN GmbH
• Der Seilbahntag hat gezeigt, dass urbane Seilbahnen in der Lage sind, das klassische ÖPNV-Netz dort zu ergänzen, wo es infrastrukturell an seine Grenzen stößt.
• Es ist nun an der Zeit, diese Erkenntnis durch ein konkretes Projekt in die Tat umzusetzen. Die Erschließung des Neuenheimer Feldes in Heidelberg erscheint dem VRN hierzu ideal zu sein. Damit am Ende aber auch tatsächlich eine Bahn in Betrieb genommen werden kann, müssen nun alle Betroffenen eingebunden und informiert werden.
• Es braucht für diese neue ÖPNV-Infrastruktur die Akzeptanz in der Bevölkerung und in der Politik. Daher muss nun eine breite öffentliche Debatte über die Vorteile und Mög-lichkeiten urbaner Seilbahnen geführt werden, damit die Gesellschaft bei diesem neuen Thema mitgenommen wird und diese Überlegungen unterstützt.
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