Erste S-Bahn Neufahrzeuge Siemens Mireo ausgeliefert

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Aufgabenträger der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen investieren rund 270 Millionen Euro in neue Fahrzeuge

Die Auslieferung der Neufahrzeuge für das Los 2 der S-Bahn Rhein-Neckar mit Betriebsstart zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 hat begonnen. In Ludwigshafen sind die ersten drei von insgesamt 57 Fahrzeuge vom Typ Mireo (Baureihe 463) des Herstellers Siemens Mobility eingetroffen.

Nach erfolgreicher Abnahme am 3. Juli 2020 durch die verantwortlichen Aufgabenträger der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz (Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd) und Hessen (Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH) sowie der Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) als Eigentümer stehen die ersten Fahrzeuge nun für die Qualifizierung der Lokführer, Zugbegleiter und Instandhaltungsmitarbeiter von DB Regio Mitte zur Verfügung. Die Inbetriebnahmegenehmigung des Eisenbahn Bundesamtes (EBA) liegt ebenfalls vor. Bis Dezember 2020 werden 38 Fahrzeuge ausgeliefert, die übrigen 19 Fahrzeuge folgen in 2021. Insgesamt investieren die Aufgabenträger rd. 270 Millionen Euro in die Beschaffung der Neufahrzeuge.

Die neuen, 70 Meter langen S-Bahn-Triebwagen bieten 200 Sitzplätze, 26 Fahrradstellplätze und sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt. An Bahnsteigen mit einer Höhe von 76 cm bieten sie einen stufenlosen Ein- und Ausstieg. Die fahrzeugintegrierte Spaltüberbrückung zwischen Bahnsteig und Fahrzeug erleichtert mobilitätseingeschränkten Menschen zudem den Zustieg.

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Das Innendesign wurde von einem durch die Aufgabenträger beauftragten Büro in Zusammenarbeit mit DB Regio Mitte erarbeitet. In diesem Rahmen wurden die Vorgaben der Ausschreibung umgesetzt. Hierzu gehören die Ausstattung mit Steckdosen, Videokameras, kostenfreies WLAN für Fahrgäste sowie ein modernes Fahrgastinformationssystem mit Echtzeitinformationen zum Fahrplan und Anschlüssen.

Auch das neue Außendesign wurde im Auftrag der Aufgabenträger entwickelt und integriert die bestehenden Designelemente der Länder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die gelben Türen auf dunklem Hintergrund markieren deutlich die Einstiegsbereiche. Das fahrzeughohe S-Bahn-Symbol kennzeichnet die Züge als Teil des erfolgreichen Nahverkehrssystems „S-Bahn Rhein-Neckar“ links und rechts des Rheins.

Gemäß dem neuen Verkehrsvertrag mit DB Regio Mitte werden die Fahrzeuge ab Dezember 2020 in Baden-Württemberg sowie Südhessen auf den S-Bahn-Linien S5/S51 Heidelberg – Meckesheim - Eppingen/Aglasterhausen (S5/S51), sowie der neuen S9 Groß-Rohrheim – Biblis - Mannheim – Schwetzingen - Graben-Neudorf – Karlsruhe zum Einsatz kommen.

Auf dem Abschnitt Mannheim – Weinheim – Bensheim wird es im ersten Betriebsjahr noch einen Mischverkehr mit den heutigen Fahrzeugen geben. Die Neufahrzeuge verkehren Montag bis Freitag zunächst in Tagesrandlagen und an den Wochenenden.

Ab Dezember 2021 werden sie auch auf der S 6 Bensheim – Weinheim - Mannheim - Mainz fahren. Sie lösen auf diesen Strecken die heute eingesetzten Fahrzeuge ab.

Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) ist Eigentümer der Fahrzeuge und verpachtet diese für die Dauer des Verkehrs-vertrages an DB Regio Mitte. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 14 Jahre.

Hintergrund

Das Netz der S-Bahn Rhein-Neckar wurde in zwei Losen europaweit ausgeschrieben und vergeben (Los 1 in 2014/2015; Los 2 in 2016/2017). Die Mireo-Fahrzeuge kommen im Los 2 und damit auf den Strecken Mannheim – Groß Rohrheim, Mannheim – Bensheim, Mannheim – Schwetzingen – Karlsruhe, (Mannheim -) Heidelberg – Meckesheim – Eppingen/Aglasterhausen und Mannheim – Mainz zum Einsatz.

Den Zuschlag für diese Verkehrsleistungen hat die DB Regio erhalten. Der Vertrag über rund 6 Mio. Zugkilometer wurde über einen Zeitraum von 14 Jahren abgeschlossen und endet im Dezember 2034.

Die Betriebsaufnahme mit Neufahrzeugen (Typ Siemens Mireo) erfolgt im rechtsrheinischen Teil des S-Bahn Loses 2 im Dezember 2020. Nach Auslieferung weiterer Triebwagen lösen diese auf der linksrheinischen Strecke Mainz – Mannheim die aktuell eingesetzten re-designten S-Bahnzüge (Typ ET 425) ab. Diese Umstellung soll im Dezember 2021 erfolgen.

Von der Fahrzeugumstellung nicht betroffen sind die Leistungen auf den Linien des S-Bahn-Loses 1 (S1 bis S4 auf den Strecken Homburg - Kaiserslautern nach Osterburken sowie Wörth/Bruchsal/Germersheim nach Karlsruhe, jeweils via Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg, sowie der BASF-Verkehr). Hier verkehren gemäß dem seit Dezember 2016 gültigen Verkehrsvertrag bis ins Jahr 2033 die modernisierten S-Bahn-Fahrzeuge vom Typ 425.